Sonntag, 25. Juni 2017

Zurück in Reinbek

Meine Hoffnung, bei der Ausfahrt aus dem Fjord noch einmal Wale zu sehen, wurde enttäuscht. Ich stand zwar wie Kate Winslet bei Titanic vorne am Bug, aber es war nichts zu entdecken.Zu spüren war allerdings der erstaunlich hohe Fahrtwind und der letzte Blick auf Felsen und Wasserfälle war schön!

Donnerstag Abend haben wir Doris verabschiedet, die noch auf den Färöer-Inseln bleibt. Nicht ohne ihr vorher noch zusammen mit Ulli und Udo das Lügen mit den Pokerwürfeln beizubringen. In Tórshavn legte die Fähre mitten in der Nacht an und Nadine berichtete später, dass sie mit fast 3 Stunden Verspätung dort abgefahren ist.

Am Freitag Morgen war mir ein bisschen flau im Magen, denn es schaukelte doch ganz schön. Nach einer Stunde Liegen ging es dann aber schon wieder viel besser. Am Nachmittag passierten wir die Nordspitze der Shetland-Inseln und diesmal habe ich das nicht verpasst. Die Küste war etwa 5 km entfernt.

Beeindruckend war eine riesige Menge von Basstölpeln, die vor der Küste im Meer nach Futter suchten. Es waren wirklich Tausende! Diese Vögel sind etwa so groß wie Gänse mit einer Flügelspannweite bis zu 1,70 Metern. Mit meiner Kamera war das allerdings nicht vernünftig zu fotografieren.
Am Freitag Abend habe ich mit Ulli, Udo und Nadine in der Bar die Erlebnisse Revue passieren lassen, während Dörte lieber früh ins Bett gegangenen ist. Zum Abschluss des Abends habe ich mit dem GPS-Gerät noch einmal die Position und Geschwindigkeit bestimmt und war überzeugt, dass wir mit 3 Stunden Verspätung ankommen würden.

Am Samstag früh hatte die Fähre aber noch mächtig aufgeholt und nur noch etwa eine halbe Stunde Verspätung. Bis ich aber mit dem Auto von Bord fahren konnte, dauerte es noch etwa 90 Minuten. Bei der Abfahrt in Hirtshals und bei An- und Abfahrt in Seyðisfjörður ist das getrennte Ein- und Aussteigen der Mitfahrer gut geregelt, um ein Gewusel auf den Autodecks zu vermeiden. Dort sind die Autos nämlich so dicht nebeneinander geparkt, dass man die Türen erst öffnen kann, wenn der Nachbar weggefahren ist. Die Mitfahrer werden in Hirtshals mit einem Bus zum Terminal gefahren und in Seyðisfjörður gibt es ein Empfangsgebäude direkt am Schiff. Bei der Ankunft in Hirtshals ist das aber blöd geregelt: Dörte musste über einen Kilometer laufen und ich habe sie dann am Straßenrand aufgesammelt.

Dort haben wir auch Nadine und ihr Fahrrad in unserem Auto mitgenommen. Sie wollte ursprünglich noch ein paar Tage auf den Färöer radeln, musste aber aus persönlichen Gründen plötzlich umbuchen. Wir haben sie bis zum Hamburger Hauptbahnhof gebracht.

Die Verspätung und unerwartete Autobahnsperrungen haben verhindert, dass wir Dörtes Mutter auf dem Rückweg in Kiel besuchten – das haben wir dann am Sonntag nachgeholt.

Kaum hatten wir in Reinbek mit dem Auspacken begonnen, rief Nadine noch einmal an. Sie war am Hamburger Hauptbahnhof gestrandet, weil die Schalter um 21 Uhr schon geschlossen wurden und die Automaten keine Fahrradkarten und -reservierungen beherrschten. Alle angesprochenen Beamten konnten nur mit den Schultern zucken. Ganz schön peinlich für eine Weltstadt! Nadine hat dann bei uns übernachtet und ist Sonntag früh gut los gekommen. Das war auch noch mal eine schöne Gelegenheit, die Erlebnisse auszutauschen.

Inzwischen habe ich meine Haar- und Barttracht wieder gebändigt und bin nach einem tollen Urlaub bereit für den Wiedereintritt ins Arbeitsleben. Gleich geht es mit dem Fahrrad zur Arbeit!

Und nun zum Schluss die unvermeidliche Statistik:
Gesamtkilometer
mit dem Rad
1517 km
Anzahl Etappen18
Anzahl Pausentage5Mývatn, Reykjavík (2 Tage), Westmänner-Inseln, Gletschertour
Anzahl An- und Abreisetage82 Tage gemütlich nach Hirtshals
3 Tage Fährfahrt hin
2 Tage Fährfahrt zurück
1 Tag Rückfahrt nach Reinbek
Kürzeste Etappe47 km6.6.17:Staðarhús - Bjarteyjarsandur
Längste Etappe116 km31.5.17: Skjöldólfsstaðir - Mývatn
Durchschnittliche Etappenlänge84,3 km
Durchschnittsgeschwindigkeit
mit Pausen
12,0 km/h
Durchschnittsgeschwindigkeit
ohne Pausen
14,6 km/h
Größte Durchschnittsgeschwindigkeit
ohne Pausen
17,0 km/h5.6.17: Laugarbakki - Staðarhús
Höchster Pass624 mZwischen Seyðisfjörður und Egilsstaðir
Höchste Stelle der Tourca. 1.300 mAuf der Gletschertour am 17.6.17. Dörte ist 20 Höhenmeter mehr aufgestiegen als ich.
Gesamt-Höhenmeter bergauf11.128 m
Durchschnittliche Höhenmeter bergauf657 m
Meiste Höhenmeter bergauf1.139 m30.5.17: Seyðisfjörður - Skjöldólfsstaðir
Wenigste Höhenmeter bergauf206 m13.6.17: Vík - Hörgsland
Steilster Kilometer bergauf10,5%Nach der Ankunft, etwa 4 km hinter der Fähre
Steilster Kilometer bergab10,5%Dieselbe Stelle, nur andersrum gefahren
Schnellster Kilometer40,7 km/hAm Ankunftstag kurz vor Egilsstaðir
Tunnel2Bei Höfn 1,3 km
Bei Reydarfjörður 5,9 km
Fähren2Beim Ausflug auf die Westmänner-Inseln. Außerdem eine der längsten Fährstrecken Europas bei der An- und Abreise!

1 Kommentar:

  1. Hallo Doerte, hallo Jan,
    wow, Jan, Du siehst ja sehr erholt aus! Kommt wieder gut in den Alltag. Und erhaltet Euch die Erholung und Urlaubsstimmung lange!
    Viele Gruesse nach Reinbek (aus Paris)
    Carola

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