Montag, 5. Juni 2017

Etappe 6: Laurabakki - Staðarhús, 105 km

Heute gab es heftigen Nordwind, 12 m/s und in Böen sogar 15 m/s. Gut, dass es für mich Richtung Süden ging – mit den 8 Radfahrern, die mir begegnet sind, hätte ich nicht tauschen mögen. Dazu war es trocken und immer mal wieder kam die Sonne raus. Was will man mehr?

Eine Banane zur ersten Pause natürlich, aber die gab es heute auch – an einer Tankstelle. Ich habe jetzt die Tankstellen für mich entdeckt, die sind ideal um Snacks einzukaufen.

Mit Fotos sieht es heute etwas dürftig aus: Meine Kamera zickt rum (sie verlangt plötzlich superfrische Batterien, so etwa einen Satz für 10 Aufnahmen), ansonsten stellt sie den Dienst ein. Ich habe sie gleich im Auto gelassen. Leider vergaß ich dort auch mein Smartphone, sodass ich die Flussmündung in den Hrútafjörður gar nicht fotografieren konnte.

Trotz des starken Rückenwindes gab es anstrengende Passagen: Die ersten 11 km waren nicht genau nach Süden – und schon gab es fiesen störenden Seitenwind (eher Seitensturm). Was ein paar Grad da ausmachen können! Die andere anstrengende Passage war der heutige Berg Holtavörðuheiði. Mit 407 m Höhe war der allerdings nicht so schlimm und bot auf der anderen Seite eine schöne lange Abfahrt. Oben an der höchsten Stelle steht wie üblich ein Wettermast mit Webcams.

Bei km 36 und 63 hat Dörte jeweils auf mich gewartet, so konnte ich dann auch mit meinem Smartphone wieder fotografieren. Der zweite Treffpunkt war interessant: Hier hatte man den Blick auf eine Brücke der alten Hauptstraße von Reykjavik nach Akureyri. Zuerst gedacht für Handkarren, wurde die Straße 1930 auch für Autos geöffnet. Da wäre Dörte bestimmt nicht längs gefahren!

Jetzt war eigentlich nur noch Endspurt angesagt, die Sonne schien kontinuierlich und es wurde sogar etwas warm. Aber irgendwas ist immer: Der vorgesehene Campingplatz in Varmaland hatte keine Dusche (das dafür vorgesehene Schwimmbad war wegen Reparatur geschlossen) und das gefiel Dörte gar nicht. Sie hat dann eine alternative Unterkunft gefunden: Luxuriöses Gasthaus mit eigenem Zimmer sowie freier Benutzung des Hot Pots. Die Kreditkarte wird’s schon hergeben!

Anmerkungen von Dörte:
Das bedeutet dann auch endlich end of bad-hair-days. Schwefel im Hot Pot und dann die Haare an der Luft bzw. unter der Kapuze trocknen lassen ist nicht gut für die Frisur.

5 Kommentare:

  1. Jörg Paukstadt6. Juni 2017 um 01:19

    Hallo ihr 2, liebe Grüße. Mit meinem Mini-Fahrradfahr-Hintergrund muss ich schon sagen, man kann besseres Wetter zum Radeln haben! Warum fährst du eigentlich entgegen dem Uhrzeigersinn. ich hatte mehrfach gelesen, mit ist vom Wind her besser??! Weiterhin viel Spaß und tolle Eindrücke. Hast du beim Go wieder etwas aufholen können? LG, Jörg

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Jörg,
      besseres Wetter kann man auf Island kaum haben. Bisher habe ich windmäßig viel Glück gehabt und richtig dick nass geworden bin ich auch noch nicht. Radfahren auf Island ist eben kein Spaziergang ...

      Ich habe die Etappenziele zunächst gegen den Uhrzeigersinn ermittelt. Ich weiß nicht mehr warum, aber die geringe Verfügbarkeit von Campingplätzen und die eindeutigere Straßenführung spielten sicher eine Rolle. Dann habe ich Dörte gefragt, in welcher Richtung sie fahren will:
      Mit dem Uhrzeigersinn ist das Wetter gleichbleibend kalt (zuerst in den Süden, wenn es dort dann wärmer wird in den kälteren Norden) oder gegen den hrzeigersinn mit kontinuierlich ansteigenden Temperaturen. Sie hat sich für die wärmer werdende Variante entschieden - und bisher war die Entscheidung fantastisch. Und da weißt ja: Es ist immer besser, genau das zu tun, was Dörte sagt ...

      Liebe Grüße Jan

      Löschen
    2. Jörg Paukstadt7. Juni 2017 um 03:26

      Ob diese Aussage (letzter Satz) nur auf Dörte zutrifft?! Ich glaube, als Mann tut man immer gut daran, genau das zu machen, was die eigene Frau, na sagen wir mal, empfiehlt.
      LG

      Löschen
  2. Moin Moin, ihr zwei beiden ;-)
    Wie immer eine tolle Beschreibung, fast als wäre man dabei. Ich lese still mit und freue mich, wenn ihr es gut habt. Wünsche weiterhin eine schöne Zeit und sage bis bald demnächst ...

    Annett

    AntwortenLöschen
  3. Liebe Doerte, lieber Jan,
    prima, dass Ihr auch ein paar Tage mit gutem Wetter habt! Ich lese wieder jeden Tag hier rein. Meine Antworten werden meist im Dunkeln des Internet verschluckt, aber die Daumen fuer Rueckenwind, gutes Wetter, eine Dusche am Campingplatz und akzeptable Strassen fuer Doerte sind immer gedrueckt!
    Viele liebe Gruesse aus Paris und geniesst den Urlaub!
    Carola

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.