Dienstag, 6. Juni 2017

Etappe 7: Staðarhús - Bjarteyjarsandur, 47 km

Gestern war die Ringstraße ziemlich voll von Verkehr (vermutlich Rückreiseverkehr vom Pfingstwochenende) und heute sollte es eigentlich durch Borganes und über einen langen Damm quer durch den Fjord gehen. Spontan habe ich mich deshalb gegen die Ringstraße entschieden und bin auf Nebenstraßen andersrum um den Berg Skarðsheiði gefahren. Das bedeutete heute für zwei Drittel der Strecke Schotterstraße und vielleicht mehr bergauf als auf der Straße „untenrum“. Bei der kurzen Strecke war das aber gut machbar.

Auffällig waren die vielen blauen Lupinen. Über den breiten Fluss, der in den Fjord mündete, musste ich natürlich auch – dafür gab es eine sehr schöne Brücke!

Es war wirklich ruhig auf der Strecke, insgesamt kamen mir etwa 15 Autos entgegen und 4 haben mich überholt. Dreimal wechselte ich das Tal und musste einen kleinen Berg überwinden, aber da war nichts dabei, was über 250 Höhenmeter ging. Dafür war es aber manchmal ziemlich steil – ich konnte es gerade noch fahren.

Unterwegs habe ich auch fliegende Schwäne gesehen:
Nach 42 km kam ich wieder auf eine asphaltierte Straße, die Nummer 47. Diese Straße führt um den Fjord Hvalfjörður und ich muss sie benutzen, weil die Ringstraße diesen Fjord untertunnelt. Und dieser Tunnel ist für Radfahrer verboten – macht locker 80 km Umweg!

Der Zielort ist eine Schaffarm und Dörte war sofort begeistert. Jetzt wissen wir, warum die Schafe hinten nicht geschoren wurden: Diese Rasse verliert die Wolle im vorderen Teil von alleine. Natürlich gibt’s auch einen Laden und Dörte hat sich gleich in ein Kleidungsstück verliebt. Die Gelegenheit, bei der man das tragen kann, muss aber erst noch erfunden werden...

Der Hit war aber der Hot Pot, der etwa einen Kilometer entfernt war. Zunächst wollten wir uns den nur ansehen und sind in unserem Auto der Bäuerin hinterhergefahren. Das ging nicht nur über Feldwege, sondern auch über Steinstrand am Meer. Auf dem Rückweg ist es dann passiert: Das Auto hatte sich festgefahren und kam ohne Hilfe nicht wieder raus.
Nachdem ein Seil geholt wurde, war es kein Problem mehr. Dörte ist dann anschließend sogar noch durch eine Furt gefahren.
Nach dem Abenteuer sind wir dann lieber mit den Badesachen zu Fuß zum Hot Pot gegangen.  Gewärmt wird er aus einer heißen Quelle, die über einen Schlauch in den Pool führt. Am Ende des Schlauchs ist ein Hahn, den man auf- und zudrehen kann, um die Temperatur zu regeln.

Anmerkungen von Dörte:
Nur um das mal festzuhalten: das Auto? hat sich festgefahren!? Ha!!! Ich fuhr hin und alles war okay. Jan wollte zurückfahren und fuhr sich fest. Zunächst haben wir versucht, die Räder freizubuddeln, hat aber nicht geklappt. Als die Isländer mit einem Seil kamen, bin ich wieder ans Steuer, Alles klar?
Ohne Jan habe ich übrigens noch einen kleinen Vulkan bestiegen (Anmerkung Jan: Grábrók). Rund 500 bequeme Stufen.

4 Kommentare:

  1. Hallo Dörte, hallo Jan,

    schön, von Euch zu lesen. Das klingt ja ziemlich klasse - und macht Appetit auf Island.

    Gruß, Thomas N. aus Kiel

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  2. Das Auto? Festgefahren? Ha! Mit dem Fahrrad wäre das nicht passiert. Davon abgesehen: schöne Bilder!

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    1. Hallo Falko,

      auf dem Untergrund hätte ich mit meinem Fahrrad nicht fahren können. Ich finde rutschiges Geröll, in dem man nicht die Spur halten kann, extrem unangenehm. Aber festgefahren hätte ich mich wohl nicht ...

      Wann kommt Eure Europatour denn mal nach Island? Dieses Land fehlt Euch doch noch, oder?

      Liebe Grüße
      Jan

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  3. Das wird wohl noch Jahre dauern, sind wir doch gerade am anderen Ende von Europa unterwegs gewesen.

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