Freitag, 2. Juni 2017

Etappe 3: Mývatn – Akureyri, 106 km

Vorgestern und gestern Abend habe ich die Go-Partie jeweils mit ca. 20 Punkten verloren. Jetzt muss ich also wieder mit 4 Steinen spielen.

Heute früh war es so gemütlich im Bett, dass wir wieder sehr spät aufgestanden sind. Beim Frühstück haben wir uns über das Whale Watching vom Zielort aus informiert: Einfach kostet 100 Euro, im Speedboot kostet es 200 Euro. Für letzteres muss man über 1,45 m groß sein, in einen XXXL-Overall reinpassen und zwischen 10 und 65 Jahre alt sein. Außerdem dürfte man wegen der heftigen Stöße nicht schwanger sein. Das passte ja alles für Dörte ...

Erst gegen 10:30 Uhr bin ich losgekommen. Ich bin links rum um den Mývatn gefahren, Dörte rechts rum. Deshalb haben wir uns unterwegs nicht getroffen. Der  Mývatn ist schon ein toller See, eingerahmt von verschiedenartigem Lava-Gestein.

Nach dem See bei km 20 kam der erste Anstieg, der noch nicht so schlimm war. Es ging nicht wie erwartet den Abfluss des Mývatn längs, sondern in ein Parallel-Tal. Mit wenig auf und ab ging es durch Weidelandschaft bis km 40. Dort biegt die Ringstraße scharf nach links ab und es kam der zweite Anstieg, diesmal schon ordentlich. Auf der anderen Seite gab es dann eine tolle Abfahrt bis zum Goða-Foss, einem großen Wasserfall. Hier soll ein Häuptling nach der Entscheidung, zum Christentum überzutreten, die alten Götzenbilder ins Wasser geworfen haben.
Mit dem Rückenwind hat es heute nicht mehr so richtig geklappt, aber starken Gegenwind hatte ich zum Glück auch nicht. Das Tal wurde jetzt immer enger und links und rechts sah man schneebedeckte Berge.

Und dann kam der letzte Anstieg. Er kündigte sich zünftig an mit einem Parkplatz, an dem man die Schneeketten aufziehen konnte. Aber die brauchten wir dann heute zum Glück doch nicht. Es ging 4 km steil bergauf und dann kam eine 5 km-Abfahrt zum Fjord von Akureyri. Am Ortseingang habe ich dann die SMS gecheckt und tatsächlich, da war was Wichtiges: Der geplante Campingplatz war noch nicht geöffnet und Dörte hat einen Ersatz 5 km südlich gefunden. Leider auf einem Berg, das war nun der vierte und letzte Anstieg. Dörte war schon vom Whale Watching zurück und hat mir eine heiße Suppe gemacht. Der Aufenthaltsraum schließt hier um 10 Uhr abends, also wird es wohl nichts mit der Go-Partie.

Neues von der Snickers-Front: Heute habe ich eines zuviel verbraucht. Aber Dörte hat bei Netto ein Sonderangebot von 10 kleinen Snickers-Riegeln für 5 Euro gefunden (bei Netto in Egilsstaðir gab es übrigens gar keine Snickers). Die Versorgungslage ist also gesichert und mein Lebensmittelplan ad absurdum geführt!   

Anmerkungen von Dörte:
Ich habe Buckelwale gesehen!!!!!
Im Fjord lag ein Kreuzfahrtschiff und die "normale" Waltour war völlig ausgebucht – wohl schon von Bord aus. Aber das Speedboot war noch frei. Nur drei  Frauen interessierten sich für die Fahrt, wurden dann in Überlebensanzüge gesteckt und ab ging es. Ich kann gut nachvollziehen, warum Schwangere da nicht mitsollen, je nach Richtung der Wellen knallt das Boot doch sehr hart aufs Wasser und besser ist es, sich hinzustellen – ungefähr, wie einen texanischen Bullen zu reiten (nicht dass ich das schon mal gemacht hätte, stell ich mir nur so vor).
Aber dafür kommt man auch sehr nahe an die Wale. Drei Buckelwale – und einer hat sich aus dem Wasser geschraubt! Ein fantastisches Bild. Ich habe versprochen, nie Walfleisch zu essen.


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