Montag, 12. Juni 2017

Etappe 10: Hvolsvöllur - Vík, 86 km

Ich vergaß gestern zu erwähnen, dass ich beim Go-Spielen wieder aufgeholt habe. Beim Warten auf die Fähre haben wir eine Partie mit 5 Steinen Vorgabe gespielt, die ich sicher und solide gewonnen habe. Demnächst geht es also wieder mit 6 Steinen weiter.

Das Wetter war heute wieder klasse und der Wind war vernachlässigbar. Sogar die Temperaturen sind schon fast sommerlich mit 13 Grad. Windrichtung und -stärke sowie Temperatur werden von den nächsten Wetterstationen häufig am Straßenrand auf einem Schild angezeigt. In Hvammur gab's Wind aus Südost (Ost=Austur) mit 3 m/s und in Steinar aus Südwest, ebenfalls mit 3 m/s.

Die ersten 20 km waren wie bei der vorigen Etappe, nur mit deutlich weniger Verkehr. Dann macht es auch mehr Spaß, selbst wenn es gerade Strecken durch Schwemmland sind. Aber bereits der erste Berg am Horizont hielt eine Überraschung bereit: Den Seljalandsfoss. Dieser Wasserfall hat die Besonderheit, dass man hinter dem Wasserfall durch eine Höhle längs gehen kann!
Auf den nächsten Kilometern gab es einige kleine Parkplätze mit Informationstafeln und alle waren interessant. Früher gab es hier Unterstände, damit die Milchkannen im Sommer vor der Hitze geschützt waren. Auch Kinder, die auf den Schulbus warteten, haben sie benutzt. Heute gibt es sie kaum noch, aber hier stand noch ein Exemplar.
Früher wurden auch Höhlen im Fels für den bäuerlichen Betrieb genutzt. Hier waren früher mal ein Heuschober und eine Schmiede drin.
Wir sind heute unten um den Eyafjallajökull herumgefahren. Dementsprechend gab es auch ein Visitor Centre, in dem man einen 20-minütigen Film über den Vulkanausbruch von 2010 ansehen konnte. 8 Euro waren mir dafür aber zuviel.
Und dann kam der Skógafoss, der auf Fotos sogar noch schöner aussieht als der erste Wasserfall des Tages. Hier hat Dörte mich nach etwa 50 km eingeholt und wir konnten ihn gemeinsam besichtigen. Da ich beim ersten Wasserfall pitschnass geworden bin, habe ich diesmal den Fahrradponcho genommen und bin ganz nah ran gegangen.

In dem Sprühnebel sieht man dann einen kreisrunden Regenbogen von etwa 3 m Durchmesser.

Auch der Rest der Etappe flutschte gut. Ich habe noch zwei Geocaches gefunden und die zwei kleinen Berge kurz vor Schluss  (darunter 1 km mit 12% Steigung) haben mich nicht lange aufgehalten.

Ich habe dann zunächst geduscht und zum ersten Mal eine Dusche gesehen, die keinen Wasserhahn hatte. Man musste auf einen Lichtschalter drücken, dann ging die Dusche für 60 Sekunden an. Die Wassertemperatur war genau richtig – man hätte sie auch nicht verstellen können. Nach dem Duschen ist Dörte mit mir noch einmal an den schwarzen Strand gefahren. Hier wird – genau wie Doris das gesagt hat – vor Monsterwellen gewarnt und es wird auch über die beiden Todesfälle in den letzten Jahren berichtet. Dementsprechend waren wir vorsichtig und haben immer ein Auge auf das Meer gehabt.
Hier gibt es zwei wunderschöne Höhlen aus Basaltsäulen. Am Rand sehen sie aus wie Orgelpfeifen und wir haben uns auf einem Basaltpodest fotografieren lassen.

Ein ereignisreicher und schöner Tag!

Anmerkungen von Dörte:
Ich bin morgens erstmal in ein Schwimmbad gegangen. Vier 25 m – Bahnen, eine Rutsche, ein Planschbecken und diverse HotPots – alles draußen natürlich. Nach meinen zehn Bahnen bin ich in den Pot für ältere Damen gegangen. Da gibt es offensichtlich eine klare Aufteilung. Die Jungs und die Mädels hatten jeder einen eigenen für sich erobert und Damen in meinem Alter tauchten ganz ruhig in einen in 40 Grad ohne Sprudel. So beginnt der Tag besser als mit jeder Campingdusche.

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