Gestern abend musste ich erst einmal tanken. Nicht nur Diesel, sondern auch Cola Light - die hatte Dörte nämlich vergessen. Dann noch einmal das Fahrrad durchchecken und in aller Eile packen. Irgendwie hat das was von plötzlichem Aufbruch, ich bin viel zu spät ins Bett gekommen.
Trotzdem war ich heute noch vor Beginn der Dämmerung um 20 Minuten vor Sechs auf dem Reinbeker Bahnhof. 4 Mal Umsteigen stand auf dem Programm, alles mit weniger als 10 Minuten Zeit. Zum Glück hat alles gut geklappt. Von Neumünster bis Flensburg hatte ich einen interessanten Gesprächspartner, einen Zirkusfan im Rollstuhl. Radfahrer, Rollstuhlfahrer und junge Eltern treffen sich ja bekanntlich, weil sie dasselbe Abteil benutzen. Dieser Rollstuhlfahrer wollte zusammen mit einem Freund aus Flensburg nacheinander zwei Vorstellungen unterschiedlicher Zirkusse in Dänemark besuchen. Er sammelt Zirkusbesuche und hat zuhause schon 2 Zimmer voll mit Programmheften und Eintrittskarten. Ich finde: Ein schönes Hobby!

Ab Esbjerg ging es bei gutem Wetter mit dem Fahrrad los. Um kurz vor Elf saß ich im Sattel und fuhr zunächst zum Hafen, um die Verbindung zur
Tour von 1983 herzustellen. Dann ging es auf dem Nordseeküstenradweg
immer nach Norden. Unterwegs fand ich einen Geocache und habe zum erstenmal "Fußball-Golf" gesehen. Die Leute hatten offensichtlich Spaß!
Der Weg ist hervorragend ausgeschildert und verläuft teilweise einsam durch Wälder. Problematisch war aber, dass die nicht asphaltierten Anteile immer mehr zunahmen. Als es dann in die Dünen ging, wurde es echt anstrengend.
Nach ca. 20 Kilometern schwerem Gelände habe ich dann aufgegeben und bin auf den gut ausgebauten Radweg neben der Hauptstraße gewechselt. Es war auch so anstrengend genug. Ich merke, dass ich untrainiert bin! Da morgen Regen und eigentlich 140 km angesagt sind, werde ich von vornherein schweres Terrain meiden, wo es sinnvoll geht. Jetzt freue ich mich jedenfalls auf mein Bett!
Anmerkungen von Dörte:
Man soll doch nicht über die Personen lästern, die blind dem Navi folgen. Ich wurde misstrauisch, als Odense als Ziel angezeigt wurde, habe gehalten, das Navi in die Hand genommen und prompt hieß es: "Neuberechnung in Gang!" Die Fahrzeit war dann auch gleich eine Stunde geringer. Dann ging´s ohne Probleme zum Campingplatz. Ein schöner Strandspaziergang folgte, ein Perry-Rhodan-Heft ist noch zu lesen. Mal sehen, ob der Föhn den Stromanschluss nicht überlastet.